„Die Erwählung Israels“ – Was geht das uns an?

Seitdem in unserem Land und in unseren Nachbarländern der Antijudaismus
(ich wähle bewusst dieses Wort und nicht „Antisemitismus“) wieder zunimmt,
habe ich auf dem Herzen, über die Rolle Israels zu predigen. Im Rahmen
unserer „Reich Gottes auf Erden“-Reihe passt das, finde ich, gut hinein.
Paulus schreibt in Römer 12, 2: „Deshalb orientiert euch nicht am Verhalten und
an den Gewohnheiten dieser Welt, sondern lasst euch von Gott durch
Veränderung eurer Denkweise in neue Menschen verwandeln. Dann werdet ihr
wissen, was Gott von euch will: Es ist das, was gut ist und ihn freut und seinem
Willen vollkommen entspricht.“
Diesen Satz schreibt er, nachdem er 3 Kapitel lang über die Erwählung Israels
geschrieben hat. Möglicherweise müssen wir unsere Denkweise über dieses
Thema ändern.
Wir sind uns – mehr oder weniger – dessen bewusst, dass unsere frühkindliche
Prägung unser ganzes Leben bestimmt – sofern wir Gott nicht ran lassen, damit
er da manches verändert. Doch wie wurden wir beim Thema „Israel, Juden“
geprägt?
Unsere Familie, unsere Gemeinde/Kirche, unser Land, unsere Kultur haben
dazu beigetragen, wie wir über Israel denken. Und Kultur hat außerordentliche
Macht! Die brichst du nicht einfach. Deshalb hat Paulus gesagt, er sei den
Griechen ein Grieche, und den Juden ein Jude geworden, um sie für Christus zu
gewinnen (1.Kor.9, 20-22).
Das Thema „Israel“ ist kompliziert; deshalb sind Extrempositionen nicht
hilfreich, sondern wir brauchen neben Gefühlen (die, nebenbei bemerkt, eben
auch durch unsere Kultur geprägt sind) auch Wissen und Verständnis.
Wenn wir die Bibel so anschauen, merken wir, dass sie ein zutiefst jüdisches
Buch ist. Das ganze AT handelt von der Geschichte Gottes mit dem Volk Israel
und der Ankündigung seines Messias, Jesus Christus. Das NT startet mit der
Geburt Jesu, der mütterlicherseits ein Jude, ein Israelit ist. Er versucht, sein
Volk zu Gott zurück zu bringen. Seine Mission gilt nur ihnen. Seine Jünger
waren ebenfalls alle Juden. Aber erst Petrus bekommt die Aufgabe, auch die
nicht-jüdischen Völker zu missionieren. Wie kam es dann zum Antijudaismus?
….
die ganze Predigt vom 12. und 19.3.
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