Die Evangelien präsentieren sich selbst als Höhepunkt der Story Israels.
Wenn man das Alte Testament in einem durchlesen würde, würde man
vermutlich folgenden Eindruck gewinnen: es gab großartige Anfänge und
wunderbare Visionen von Gottes Plan und Absichten, gefolgt von stetigem
Abstieg, sowie verwirrendes und beschämendes vielfältiges Versagen – und am
Ende ein großes Fragezeichen (?). So wie das für die Menschheit in den ersten 3
Kapiteln vom 1. Mose beschrieben ist (vom Ebenbild Gottes zum Sündenfall
und Vertreibung aus dem Paradies), so ist es auch die Geschichte Israels von 1.
Mose 12 bis zum Ende des Alten Testamentes: ein wundervoller Bund mit
Abraham, herrliche Anfänge, reichhaltige Berufungen und dann schreckliches
Versagen und als Lohn dafür das Exil. Merkt ihr die Parallelen?
Viele moderne Bibelleser lassen die Story Israels außen vor und beziehen die
Evangelien nur auf die Menschheit im Allgemeinen (1.Mose 1-3). Auch die
Glaubensbekenntnisse glänzen hier mit einer verhängnisvollen Lücke. Sie
erwähnen Israel mit keinem Wort. Nur warum wurde dann die Story Israels von
1. Mose 12 bis Maleachi erzählt? Und warum offenbart sich unser dreieiniger
Gott als Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs?
Unsere 4 Evangelisten dachten, dass die Geschichte des Volkes Israels wichtig
ist, und nehmen jeder auf seine Weise Bezug. Denn die Story von Jesus ist die
Story, in welcher jene lange Geschichte mit all ihren Fehlern und Mängeln ihren
von Gott bestimmten Höhepunkt erreicht. Das ist der erste „Lautsprecher“, der
lauter gedreht werden muss, damit wir die Melodie harmonisch erleben
können.
Die ganze Predigt findest Du hier: