Wer von euch hat sich schon mal den Stammbaum Jesu durchgelesen? Und was habt ihr euch dabei gedacht? Wer von uns kennt den überhaupt seinen eigenen Stammbaum? Und: Wozu steht denn das da drin?
Das Neue Testament beginnt mit dem Satz: Buch der Genesis (=Entstehung, Ursprung) Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams. Vgl. AT, 1. Buch = Genesis!
Für den Dienst am Heiligtum war es notwendig, dass Männer nachweisen konnten, dass sie sicher jüdischer und makelloser Abstammung waren. Darum wurde über Jahrhunderte festgehalten, wer von wem abstammte. Selbst bei der Heirat wurden die Verlobten einer Überprüfung des Stammbaumes unterzogen. Jesus, der uns später im NT als der ewige Hohepriester vorgestellt wird, hat sich nicht nur durch sein vergossenes Blut den Zugang zum Allerheiligsten verdient, sondern auch seine menschliche Abstammung ist makellos und klar.
Im 2. Geschlechtsregister in Lukas 3 erfahren wir sogar, dass seine Mutter Maria aus dem Geschlecht Levi ist, aus der die Priester hervorgingen – Maria war also die Tochter eines Priesters. Da sie anscheinend auch Erbtochter war (wenn keine Söhne geboren wurden, erbten die Mädchen das Land, um es der Familie zu erhalten), durfte sie nur einen Mann aus dem eigenen Stamm – in diesem Fall Juda – heiraten. Danach wurde der Ehemann in das Geschlechtsregister der Frau eingetragen; damit wurde sein Schwiegervater quasi sein zweiten Vater.
Doch wenden wir uns dem Stammbaum in Matthäus zu. Wenige lesen diesen Abschnitt, doch beim zweiten Hinschauen entdecken wir bedeutende Überraschungen. Von Stammbäumen im Mittleren Osten wird erwartet, dass man nur die männlichen Vorfahren zu lesen bekommt. Aber Matthäus listet auch vier Frauen auf – im Gegensatz zu Lukas, der einfach den Vater von Maria auch als Vater von Josef ausgibt (obwohl nur Schwiegervater), und ihren Namen gar nicht erwähnt.
Um diese Frage beantworten zu können, wenden wir uns einmal den vier erwähnten Frauen zu:
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die ganze Predigt: