Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe wegführen lassen, und betet für sie zum HERRN; denn wenn’s ihr wohlgeht, so geht’s auch euch wohl. Jer.29,7
Wir befinden uns ca. im Jahr 597 v.Chr. Zedekia ist gerade König von Juda geworden. Die Einwohner Judas und Jerusalems sind von den Babyloniern bekämpft und besiegt worden, die Oberschicht nach Babel deportiert. Jeremia hat 23 Jahre lang zur Umkehr gerufen – aber das Volk wollte nicht hören. Jetzt ist das Gericht über sie hereingebrochen. Doch immer noch gibt es falsche Propheten, die dem Volk das erzählen, was sie hören wollen: nämlich; in zwei Jahren wird Nebukadnezar gestürzt werden, das Volk könne dann wieder in die Heimat zurück. Jeremia überführt Hananja als falschen Propheten, der als Gericht von Gott, weil er das Volk von Gott abgewendet hat, den Tod erfährt.
Jeremia leidet mit seinem Volk. Er setzt sich hin und schreibt ihnen einen Brief. Er teilt ihnen Gottes Willen mit: 70 Jahre werdet ihr in Gefangenschaft sein – deshalb baut euch Häuser, pflanzt Gärten und erntet die Früchte. Heiratet und vermehrt euch, damit ihr in der Fremde nicht weniger werdet. Und dann die bekannten Worte:
Und sucht den Frieden der Stadt, in die ich euch gefangen weggeführt habe, und betet für sie zum HERRN! Denn in ihrem Frieden werdet ihr Frieden haben. Jer.29,7
Luther hat noch übersetzt: suchet der Stadt Bestes …, aber im Hebräischen steht hier das Wort Shalom. Wir erinnern uns, Shalom meint Wohlergehen nach Körper, Seele und Geist; Frieden in allumfassender Weise, Sicherheit, Harmonie, Ausgewogenheit in allen Lebensbereichen, Vollkommenheit und Gesundheit, Zufriedenheit.
Paulus vermittelte in seinen Briefen immer wieder dieses Konzept des Shalom.
Er erklärte, dass dieser Shalom, dieser Friede “durch sein (Jesu) Blut am Kreuz” (Kol. 1,20) entsteht. Er sehnte sich danach, dass die Christen diesen echten Frieden erfahren würden und formulierte es so: “Er aber, der Herr des Friedens, gebe euch Frieden allezeit und auf alle Weise”(2. Thess. 3,16). “Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben” (Röm. 15,13). Warum? “Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens” (1. Kor. 14,33). Darum ist es unser persönlicher Auftrag, den Frieden zu fördern: “Ist’s möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden” (Röm. 12,18). “Darum laßt uns dem nachstreben, was zum Frieden dient und zur Erbaung untereinander” (Röm. 14,19). Jesus sagte selbst, dass jene, die Frieden stiften, Kinder Gottes sind (siehe Mt. 5,9).
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